Seit heute fahren wir der Sonne entgegen, also Richtung Heimat. Es begann im Regen. Michael, unser A4-Klamotten-Verweigerer musste daher seine Regenkombi überpellen. Da sind wir wieder bei Murphys Gesetz. Wir waren kaum losgefahren hörte er auf und kam auch nicht wieder. Bis 16:15 h konnten wir Michael überreden sein Kondömchen anzulassen, von wegen schlafende Hunde wecken. Dann hatte er aber auch die Nase voll, im strahlenden Sonnenschein mit Gummiüberzug zu fahren. Die 20.000 Rentiere auf den ersten 100 km waren immer noch da.Diesmal allerdings mit Seitenscheitel. Wind fehlte uns auch noch als Wetterkapriole. Schräglage beim Geradeausfahren.
Wenn einen da der Pustemann im falschen Moment erwischt, dann wird man im wahrsten Sinne des Wortes in Stein gemeißelt. Ab Olderfjord wurde es aber besser.
Wer hierher fährt sollte übrigens beachten, daß der Norweger den Sonntag ehrt, auch der Tankwart. Unser Reservekanister war heute Gold wert. Ging aber gerade nochmal gut. Worüber wir noch garnicht geschrieben haben, was aber auf keinen Fall unerwähnt bleiben darf ist die nicht vorhandene Nacht. Es ist hier oben tatsächlich 24 Stunden am Tag hell. Vor zwei Tagen am Altafjord habe ich draußen im Schlafsack geschlafen ( Schön
das ich das unterbringen kann 🙂 ) und konnte um 03:00 Uhr den Sonnenaufgang filmen, was aber nicht heißt, daß es vorher Dunkel war, bestenfalls leicht dämmrig. Absolut faszinierend. Darüber, das es hier allerdings auch seeehhhrrr lange stockfinster ist, denke ich besser nicht nach.
Um 16:30 Uhr haben wir die Grenze nach Finnland passiert und machten sofort folgende Feststellung: Der Finne an sich baut seine Straßen gerne geradeaus. Endlos. Wenn wir unsere Notdurft
verrichten, können wir die Stelle an der wir wieder müssen von da aus schon sehen ( Wild Hogs ). Fahrtechnisch eher so Mittelsuper.
Oder anders ausgedrückt: Mit einem Tele-Tack und zehn Stück Zucker kann man jedem Brüllaffen in zehn Minuten beibringen hier Motorrad zu fahren. Jetzt haben wir allerdings Brüllaffen nicht
in ausreichender Menge vorrätig und fahren daher weiter selbst.
Als Schuldiger für die fehlenden Primaten wurde ich identifiziert. Schließlich sei ich derjenige, der unnützes Zeug durch die Gegend fährt, wie zum Beispiel Euros durch Norwegen. Danke. Wer den Schaden hat…..
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Es ist jetzt halb neun und wir sitzen am Inarisee. Da wir in Finnland sind gehen wir gleich natürlich in die Sauna. “ Wollen sie 100 oder 110 Grad ?“ Schluck !! So kriegen wir auch unseren Extremsport.
Ach ja, das schlimmste zum Schluß. Unsere Biervorräte gehen zu Ende. Gott steh´uns bei. gap.
P.S.Ingo und Michael haben am Nordkap gezeltet. Wir anderen ärgern uns heute schon, daß wir eine Hütte vorgezogen haben. Eine Zeltnacht am Kap bei Schneeregen macht sich ganz gut, wenn man mit 85 seinen Urenkel auf dem Schoß hat und von früher erzählt.